Zuhause gesucht
Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie alle zur Vermittlung stehenden Hunde, für die unser Verein ein neues Zuhause oder eine Pflegestelle sucht. Viele von Ihnen hatten einen schwierigen Start ins Leben, einige sind oder waren medizinische Notfälle, andere hatten einfach Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Wir hoffen und wünschen uns sehr, dass jeder von Ihnen nun (s)eine Chance für einen Neustart erhält, denn es verstecken sich ganz wunderbare "Freunde" auf diesen Seiten: Individualisten, Kämpfer, Kumpel, Türsteher, Langschläfer, Gruppenkuschler oder Abenteurer. Ganz sicher ist auch für Sie der passende Vierbeiner dabei, wir helfen gerne dabei ihn für Sie zu finden.
Bitte denken Sie unbedingt daran, einige Punkte im Vorfeld einer Adoption abzustimmen und dringend zu beachten:
1. Adoption statt Kauf
Auch wenn Sie keinen Vierbeiner direkt von uns aufnehmen wollen - bitte kaufen Sie niemals ein Tier im Zoohandel, bei Ebay-Kleinanzeigen oder einem (Hobby-)Züchter! Es gibt unendlich viele Hunde in Tierheimen oder bei Hilfsorganisationen, die ebenfalls sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten - auch sogenannte "Rassehunde"! Und es werden immer mehr, nachdem unseriöse sowie unkontrollierte Vermehrungen über zwielichtige "Händler" stattfinden. Das Problem, welches wir im Ausland schon seit vielen Jahren zu bemängeln haben, wird durch Unwissenheit vieler Menschen inzwischen auch hier produziert! Was Sie vielleicht nicht wissen: Welpen aus derartigen "Rasse"-Züchtungen werden oftmals vorab in Auftrag gegeben, und bei Nichtabnahme oder Überangeboten im Nachgang leidvoll getötet. Sie werden ohne Futter und Wasser zum Sterben zurückgelassen, in Maschinen geschreddert oder sich selbst überlassen und ausgesetzt. Fragen Sie sich wirklich, ob Sie einen derartigen Handel wirklich unterstützen möchten, wo es schon soviel Leid an anderen Stellen gibt! Zudem ist das Leben eines Straßen- oder Rückgabehundes keinesfalls weniger wert als das eines Hundes vom Züchter.
2. Die Entscheidung für ein Tier ist lebenslang
Hunde können 15-20 Jahre alt werden und im Laufe der Zeit Verhaltensveränderungen, normale Alterserscheinungen oder Krankheiten entwickeln. Ein Tier bei sich aufzunehmen bedeutet von daher eine lebenslange Verantwortung - finanziell, zeitlich und auch in der gegenseitigen Beziehung. Sie sollten sich vor der Adoption daher im Klaren darüber sein, dass das Zusammenleben ein Hundeleben lang gilt und auch die ein oder anderen Herausforderungen mit sich bringen kann.
3. Unterschätzen Sie die Kosten nicht
Im Laufe der Jahre summieren sich die Kosten für Nahrung, Pflege, Tierarzt, Gebühren usw. schnell auf mehrere Tausend Euro. Für einen Hund fallen innerhalb von 14 Jahren zum Beispiel durchschnittlich 34.000 bis 45.000 Euro an (Quelle: Osnabrücker Zeitung). Entscheiden Sie sich daher nur für ein Tier, wenn Sie finanziell auf sicheren Beinen stehen und eventuell auch Behandlungen von schweren Erkrankungen, Hundetrainingseinheiten oder weiteren Aufwandskosten bezahlen können. Wir empfehlen zudem den Abschluss einer Tierkrankenversicherung.
4. Stimmen Sie sich mit Ihrem Vermieter ab
Viele Vermieter wünschen keine Hunde im Haushalt, und auch die Nachbarn fühlen sich manchmal durch Hundegebell, den Geruch oder Schmutz im Hausflur gestört. Setzen Sie sich daher unbedingt mit Ihrem Vermieter vor einer Adoption in Verbindung, und holen Sie sich die entsprechende schriftliche Genehmigung. Lesen Sie zudem aufmerksam Ihren Mietvertrag sowie die Hausordnung und klären Sie auch mit Ihrem Umfeld ab, ob Ihr neuer Mitbewohner auf Akzeptanz stößt.
5. Prüfen Sie Ihre Wohn- und Lebenssituation
Fragen Sie sich, ob Sie Ihrem neuen Mitbewohner wirklich ein tiergerechtes Zuhause bieten können. Hunde benötigen Platz, Beschäftigung und entsprechenden Auslauf. Sie gehören nicht in einen Zwinger oder eine Box, sondern sollten aktiv am Leben teilnehmen dürfen. Es ist zudem schön einem Kinderwunsch nach einem Hund nachzukommen, dennoch liegt die volle Verantwortung immer bei Ihnen als Eltern! Hierzu gehört auch die vollumfängliche Fürsorge neben der Kindererziehung, dem Job und dem Haushalt.
6. Überlegen Sie genau, welche Erwartungshaltungen Sie haben
Gerade in der Auslandsvermittlung ist es enorm wichtig, dass alle Beteiligten gut zueinander passen. Jeder Vierbeiner hat, wie wir Menschen auch, einen eigenen Charakter und ist nicht mit jedem Lebensumstand gleichermaßen glücklich. Zudem kennen unsere Hunde nur das Leben in einer Außenhaltung. Sie haben noch nie in einer Wohnung und in der Nähe zum Menschen gelebt, kennen keine Treppen, das Autofahren oder Laufen an einer Leine. Stellen Sie sicher, dass Sie bei der Adoption unbedingt offen und ehrlich über Ihre Erwartungshaltungen sprechen und uns über Ihre tatsächlichen Lebensumstände informieren. Nur so können wir eine gute Vermittlungsarbeit leisten und beiden Parteien (Hund & Mensch) zu einem glücklichen Zuhause verhelfen. Sollten Sie Ihren neuen tierischen Freund gerne vorher kennenlernen wollen: Wir bieten bei jeder Vermittlung die Möglichkeit einer "Pflegestelle mit Option". Der Hund wird als Pflegehund bei Ihnen einziehen und Sie haben 14 Tage Zeit, das Zusammenleben mit ihm auszuprobieren. Entweder entscheiden Sie sich dann für eine Übernahme, oder sie behalten ihn als Pflegestelle bis zur finalen anderweitigen Vermittlung.
7. Sorgen Sie für eine Urlaubs- oder Krankheitsvertretung
Gerade zur Urlaubszeit werden viele Tiere abgegeben oder auch illegal einfach ausgesetzt. Bitte überlegen Sie sich bereits vor der Adoption langfristige Lösungen, sofern Sie verreisen, krank werden oder in einem Alter sind, in welchem die vollumfängliche Fürsorge langfristig nicht mehr zu 100% gegeben ist. Zur temporären Überbrückung eignen sich sicherlich Tierpensionen/Hundetagesstätten, Freunde oder Familienmitglieder, allerdings sollten auch längere Abwesenheiten klar überlegt und vor allen Dingen geregelt sein (notfalls auch vertraglich).
8. Informieren Sie sich über gültige Haltungsbestimmungen durch den Gesetzgeber
Je nach (Bundes)Land und Kommune gibt es unterschiedliche Auflagen, welche die Haltung eines Hundes betreffen. Bestimmte Hunderassen müssen auf Grund gesetzlicher Vorgaben eine Haftpflichtversicherung abschließen und gechipt sein. Andere müssen aufgrund ihrer Größe oder des Gewichts einen Sachkundenachweis des Halters ausweisen (20/40er). Bitte informieren Sie sich vor der Anschaffung eines Hundes über die gültigen Haltungsbedingungen in Ihrer Kommune, und holen Sie sich notwendige Sachkunde ein. Jeder Hund muss zudem beim Finanzamt zur Zahlung einer Hundesteuer angemeldet werden. Hundebesitzer tragen die volle Verantwortung für ihren Hund, so kann z.B. auch ein Hundehalter wegen Körperverletzung bestraft werden, falls sein Hund einen Menschen verletzt (gemäß § 223 ff. StGB).
Das Wichtigste vor der Adoption eines tierischen Mitbewohners ist, sich ausführlich zu informieren. Manchmal kann sich nach einer gründlichen Prüfung der Voraussetzungen auch herausstellen, dass es besser ist, sich gegen eine Adoption zu entscheiden. Seien Sie ehrlich zu sich selbst und fragen Sie sich, ob Sie einem Hund wirklich das Zuhause schenken können, das er oder sie ein Leben lang verdient hat.